ALEX COLLEY 

Der Englische Fotograf Alex Colley erhielt seinen Bachelor in Dokumentarfotografie von der University of South Wales. In seine visuellen Arbeiten integriert er performative Kunst sowie Video-, Ton-, und Archivmaterial. Die Grundlagen seiner Arbeiten liegen in persönlichen Erzählungen über seine Familie und ihrer Vergangenheit. Seine Arbeit ist oft forschungsorientiert und mit konzeptionellen Ideen verbunden, die in den Schriften verschiedener kritischer Denker und Philosophen verankert sind.

War Office

In seiner Serie »War Office« kommentiert der englische Fotograf Alex Colley den Arbeitsalltag seiner Eltern, die Beamte im britischen Verteidigungsministerium sind, und verbindet diesen mit den Thesen des marxistischen Theoretikers und Philosophen Guy Debord. In La société du spectacle reflektiert Debord darüber, dass die Distanz der Arbeiter:innen zu den von ihnen geschaffenen  Produkten dazu führt, dass sie kein Gefühl für ihre Funktion oder das Ziel ihrer Arbeit entwickeln. Losgelöst von dem, was sie produzieren, konstruieren sie die Details einer Welt, von der sie sich immer weiter entfernen, isoliert durch die Technologie, an der sie arbeiten. In seinen Motiven erkundet Colley seine mit Debords Texten assoziierten persönlichen Ängste und kommentiert gleichzeitig den Stress, die Vorhersehbarkeit und die Banalität eines Verwaltungsbüros. Um dies zu veranschaulichen, sieht man Colley wiederholt im Kampf mit verschiedenen Bürogeräten porträtiert. Jede Inszenierung kreiert eine Neuinterpretation ihrer Funktionen und humanisiert die Technologie als Mitwirkender eines psychologischen Schauspiels.